Wir versuchen euch die Welt des Bitcoin näher zu bringen und von Grund auf möglichst einfach zu erklären.
Was ist Bitcoin? Wie funktioniert er und woher kommt sein Wert?
Was macht diesen Coin so besonders?
Das alles und noch einiges mehr erklären wir euch in unserer «Orange Pill»-Reihe Schritt für Schritt…
Beim Bitcoin handelt es sich um eine elektronische Währung, welche ihre offiziellen Anfänge im Jahre 2008 hat.
Unter dem Pseudonym «Satoshi Nakamoto» veröffentlichte ein User das Whitepaper mit dem Namen „Bitcoin: A peer-to-peer Cash System“ in einem Internetforum. Bis heute ist nicht bekannt wer sich hinter diesem Namen verbirgt – ein Mann, eine Frau oder eine ganze Gruppe.
Die maximale Anzahl an Bitcoins beträgt 21 Millionen Stück, wobei man aufgrund verlorener Passwörter etc., schon auf etliche Coins keinen Zugriff mehr hat und sie somit verloren sind. Dies ist vor allem der Anfangszeit des Bitcoin geschuldet, als dessen Wert noch bei wenigen Cent lag und in der viele das Potential des Bitcoin unterschätzten und somit keinen großen Wert auf die Sicherheit ihrer Coins legten.
Neue Bitcoin entstehen durch das «Mining». Hierbei setzen leistungsstarke Computer ihre Rechenkraft ein, um komplexe mathematische Probleme zu lösen und somit neue Coins zu generieren.
Am 3. Januar 2009 wurde der erste Block mit den ersten 50 Bitcoin gemined, der Genesis-Block (Hier haben wir einen kurzen Artikel zum Genesis-Block). Somit war die erste kryptographische, dezentrale, elektronische, zensurresistente und deflationäre Währung geboren.
Der Bitcoin zeichnet sich wie bereits erwähnt, durch ein Hardcap (die maximale zur Verfügung stehende Menge eines Assets) von 21 Millionen Stück aus, wobei ein Bitcoin aus 100 Millionen Satoshis besteht.
Wer keinen ganzen Bitcoin kaufen will oder kann, kann auch einzelne Satoshis (also quasi Bruchteile eines Bitcoin) kaufen. Somit kann man auch nur 10, 50, 100€ oder wieviel man sonst eben möchte, in Bitcoin investieren.
Die Funktionisweise des Bitcoin ist gleichzeitig seine größte Stärke:
Die Timechain-Technologie macht den Bitcoin «unfälschbar».
Bitcoin agiert wie ein dezentralisiertes Kontenbuch, das auf der Timechain (wie von Satoshi im Whitepaper genannt – heute besser bekannt als Blockchain) verteilt ist.
Hierbei handelt es sich um ein digitales Buch, das akribisch alle Transaktionen von Bitcoin aufzeichnet. Diese innovative Methode zur Datenverwaltung ermöglicht eine verteilte Aufzeichnung auf zahlreichen Computern (Nodes) weltweit. Dadurch gewährleistet die Blockchain ein Höchstmaß an Sicherheit und Unveränderlichkeit.
Jede Node im Netzwerk (eine Node ist ein Computer der im Netzwerk mit anderen Computern verbunden ist – also quasi ein Knotenpunkt im Netzwerk) speichert und aktualisiert diese Timechain (Eine Fullnode enthält eine Kopie der gesamten Bitcoin-Blockchain (!) und trägt somit zu dessen Sicherheit und Unfälschbarkeit bei).
Es gibt also für jede Transaktion zigtausend «Zeugen», sodass sich die Blockchain nicht manipulieren lässt.
Wenn Person A (nennen wir sie Bob) an Person B (Alice) Geld sicher überweisen möchte, bittet er Alice an einen öffentlichen Ort. Sobald Bob Alice das Geld übergibt, bittet er alle umstehenden Personen, ein Bild zu machen und es zu speichern. Dieses Bild von Bob und Alice wird nun von vielen Menschen geteilt und Alice kann nicht leugnen, dass sie das Geld erhalten hat.
Das Kontenbuch von Bitcoin funktioniert auf ähnliche Weise und ist in der Blockchain gespeichert, die wiederum auf allen Nodes des Netzwerks verteilt ist.
Für die Interaktion mit Bitcoin benötigen wir eine Wallet – eine digitale Brieftasche.
Die Wallet generiert zwei Schlüssel: einen privaten Schlüssel, den «Private-Key» (den man niemals teilen oder auf einem digitalen Gerät mit Internetzugang speichern sollte!!!) und einen öffentlichen Schlüssel, den «Public-Key».
Der öffentliche Schlüssel wird für die Generierung einer Adresse verwendet, während der private Schlüssel jede Transaktion von dieser Wallet signiert.
Stellt euch vor, der öffentliche Schlüssel ist ein Fragment des privaten Schlüssels und die Signatur ist ebenfalls ein Fragment des privaten Schlüssels. Durch den Vergleich dieser Fragmente kann man feststellen, dass sie zueinander passen und zu einem unbekannten gesamten Schlüssel gehören. Ähnlich wie eine handschriftliche Unterschrift schwer zu kopieren, jedoch einfach zu erkennen und zuzuordnen ist.
Glücklicherweise kümmert sich die Wallet um diese Überprüfungen für uns.
Wenn wir eine Transaktion empfangen möchten, erzeugen wir mit unserer Wallet eine Empfangsadresse. Wenn wir eine Transaktion senden möchten, benötigen wir die Adresse des Empfängers und die Wallet sorgt dafür, dass die Bitcoins gesendet werden.
Dezentralisierung bezieht sich auf die Verteilung von Macht, Kontrolle oder Funktionen auf verschiedene Einheiten oder Teilnehmer, anstatt sie zentral an einem Ort oder bei einer Autorität zu konzentrieren.
In vielen Kontexten, wie z.B. bei Kryptowährungen, bedeutet Dezentralisierung, dass nicht eine einzige zentrale Behörde die Kontrolle über das Netzwerk hat. Stattdessen verteilt sich die Kontrolle auf alle Teilnehmer im Netzwerk.
Dies fördert Transparenz, Sicherheit und Unabhängigkeit, da keine zentrale Stelle das gesamte System beherrscht.
In einem zentralen System gibt eine einzige Stelle alle Befehle, ähnlich einem Stern, der aus der Mitte heraus regiert.
Dieses System ist äußerst schnell und anpassungsfähig. Wenn Veränderungen notwendig sind, trifft die zentrale Stelle Entscheidungen und setzt diese unmittelbar um, ohne dass eine Zustimmung erforderlich ist.
Stellt euch ein Orchester vor, in dem der Dirigent die zentrale Stelle ist, die den Takt und die Anweisungen vorgibt. Sollte es erforderlich sein die gespielte Musik sofort zu stoppen, könnte man dem Dirigenten Bescheid geben und dieser setzt dies schnell und unkompliziert um.
Ein dezentrales System ist eher träge und langsam in der Entscheidungsfindung und Umsetzung. Es ist strukturell eher wie ein Netz oder ein Netzwerk, das organisch wächst, ohne eine zentrale Stelle.
Organe oder Glieder können einfach hinzukommen oder gehen, ohne von einer zentralen Stelle gesteuert zu werden.
Im Gegensatz zu einem Orchester ist Dezentralisierung wie ein improvisiertes Jazz-Ensemble.
Jeder Musiker hat die Freiheit, sein eigenes Spiel zu gestalten. Es gibt keinen zentralen Dirigenten, sondern die Musiker hören aufeinander, reagieren spontan und tragen gleichberechtigt zur Musik bei. Änderungen und Entscheidungen entstehen auf der Grundlage von Interaktion und Kollaboration.
Ein anschauliches Beispiel für ein dezentrales System ist das Blockchain-Netzwerk von Bitcoin.
In einem dezentralen Blockchain-Netzwerk gibt es keine zentrale Behörde, die die Kontrolle über das System hat. Stattdessen wird die Kontrolle über das Netzwerk von einer verteilten Gemeinschaft von Teilnehmern übernommen, die man als Nodes bezeichnet.
Stell dir vor, du möchtest Geld von A nach B senden.
In einem traditionellen, zentralisierten Finanzsystem würde dies über eine Bank erfolgen. Die Bank fungiert als zentrale Autorität, die die Transaktion überwacht, bestätigt und aufzeichnet. Im Gegensatz dazu ist Bitcoin dezentralisiert.
Wenn du Bitcoin sendest, erfolgt die Transaktion peer-to-peer, direkt von dir zu dem Empfänger, ohne dass eine zentrale Autorität wie eine Bank notwendig ist.
Bitcoin wurde als Antwort auf die Finanzkrise und das Misstrauen in zentrale Institutionen entwickelt. Das dezentrale Konzept von Bitcoin, bei dem Transaktionen von einem Netzwerk von Teilnehmern überprüft und bestätigt werden, ohne dass eine zentrale Behörde eingreifen muss, führte zu einem neuen Paradigma für digitales Geld.
Seit Anbeginn der Menschheit ist das Sammeln oder das Sparen von seltenen Dingen ein fester Bestandteil.
Man versucht, den Wert über die Zeit zu erhalten. So zeigt es sich, dass es keinen Sinn macht, Äpfel zu sparen, weil sie verderben.
Gold hingegen hat sich als sehr gutes Werterhaltungsmittel erwiesen. Durch seine chemische Resistenz bleibt es immer gleich: gleich schwer, gleich dicht und verdirbt natürlich nicht. Und vor allem ist Gold durch seine geographische Knappheit begrenzt.
Aber was ist mit Bitcoin? Was bestimmt seinen Wert?
Dafür müssen wir erst einmal unser Geldsystem beleuchten:
Beim Versuch, sich einen Wert bei Bitcoin vorzustellen, wird deutlich, dass dies schwierig ist. Bitcoin ist nicht greifbar, nur wenige verstehen es, aber sein Wert beträgt zu diesem Zeitpunkt (Anfang 2024) etwa 40.000 Dollar.
Wenn wir jedoch bei traditionellem Geld bleiben, dem Dollar, dem Euro, dem Franken und allem was wir Fiat-Geld nennen, wird deutlich, dass dies zwar physisch gedruckt wird (wir haben also im Gegensatz zum Bitcoin etwas in der Hand), aber quasi aus dem Nichts geschaffen wird.
Der nominale Wert des Geldes beruht auf dem Versprechen, es als Zahlung zu akzeptieren. Die Nationalbank soll unsere in Geld gespeicherte Arbeitsleistung nicht zu sehr verdünnen, darauf vertrauen wir.
Nehmen wir den Dollar als Beispiel, denn er ist die Weltwährung und wird von vielen Ländern verwendet.
Die Federal Reserve (FED) steuert den Kurs des Dollars seit dem Breton-Woods-Abkommen von 1944.
Seit den 70ern gibt es keinen Goldstandard mehr, der den Wert hinter dem Dollar zeigte. Entscheidungen über die Menge der zur Verfügung stehenden Dollar, werden je nach Situation getroffen. Das Anpassen des Zinses beeinflusst das Verhalten der Menschen und steuert unser Finanzsystem.
Erhöht man den Zins, regt das zum Sparen an, da das Geld mehr Wert besitzt. Senkt man den Zins, nimmt man mehr Kredite auf weil das Geld günstig ist und in Zukunft durch Inflation weniger wert sein wird.
Autofahrer A parkt sein Auto in der Stadt und bezahlt dafür.
Autofahrer B parkt ebenfalls in der Stadt, aber der Vermieter bietet kostenloses Parken an, wenn er das Auto währenddessen weitervermieten kann.
Autofahrer B erfährt vom Fractional Banking System.
Das Fractional Banking System beschreibt, wie Banken mit Einlagen umgehen. Die Zentralbank legt einen Mindestprozentsatz fest, den Banken als Reserve behalten müssen. Die Bank kann einen Teil deiner Einlage als Kredit vergeben, mehr Geld ausleihen, als sie tatsächlich als Reserven hat.
Indem die Bank mehr Geld verleiht, als sie als Reserven hat, wird zusätzliches Geld in die Wirtschaft eingeführt, nicht physisch gedruckt, sondern aufgrund von Kreditvergaben. Die Bank kann versuchen, mehr Geld zu erwirtschaften, ohne etwas dafür geleistet zu haben.
Mit diesem Verständnis betrachten wir nun Bitcoin.
Bei Bitcoin ist das, was du auf der Wallet sendest, wirklich da – ganze 100%, nicht nur ein Prozentsatz. Und du kannst das jederzeit prüfen.
Es hat somit einen Gegenwert, wenn auch einen digitalen. Ein Wert der von tausenden Nutzen und Computern errechnet und erarbeitet wurde (Stichwort: Mining).
Wir haben eine begrenzte Maximal-Anzahl von 21 Millionen Bitcoins – im Gegensatz zu Fiat, das ständig ausgeweitet oder verringert werden kann. (Bisher sind noch nicht alle Bitcoin erzeugt – mehr dazu findest du auf der Seite «mining»).
Der Bitcoin ist dezentral und hat keine zentrale Kontrollinstanz wie im Fiat-System. Es ist zensurresistent, transparent, pseudonym, benötigt keine Ausweise und jeder kann ein Konto haben.
Bitcoin kann überallhin mitgenommen werden, ist elektronisch und hat einen physischen Anker in der realen Welt. Diese Eigenschaften setzen sich vom herkömmlichen Fiat-Geld ab. Sie spiegeln die Ideen und Prinzipien wider, die Eric Hughes, ein Cypherpunk (deren Hauptinteresse darin besteht durch Kryptographie unser Internet und alle darin enthaltene Daten zu schützen) sich für unsere Welt gewünscht hat.
Diese ganzen Faktoren geben dem Bitcoin einen Wert und zeigen, dass es mehr ist als nur «ausgedachtes Geld», wie jeder es in die Welt setzen könnte.
Der genaue Wert des Bitcoin bestimmt sich durch Angebot & Nachfrage.
Die Nutzer nehmen stetig zu. Die Aufmerksamkeit wächst immer weiter, selbst Unternehmen investieren mittlerweile in Bitcoin. Die maximale Anzahl an Coins hingegen ist festgelegt und steigt nicht weiter.
Somit verringert sich die «zur Verfügung stehende Anzahl an freien Coins», wodurch ihr Wert auf lange Sicht weiter steigt (sofern Bitcoin sich weiter etabliert).